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Code: BSP-24.304 |
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2S (2 Semesterwochenstunden) |
3 |
Studiensemester: 6 |
Pflichtfach: nein |
Arbeitssprache:
Deutsch |
Studienleistungen (lt. Studienordnung/ASPO-Anlage):
Seminarbeitrag |
Prüfungsart:
Seminarbeitrag
[letzte Änderung 21.11.2024]
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BSP-24.304 (P322-0591) Soziale Arbeit und Pädagogik der Kindheit, Bachelor, ASPO 01.10.2019
, 6. Semester, Wahlpflichtfach
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Die Präsenzzeit dieses Moduls umfasst bei 15 Semesterwochen 30 Veranstaltungsstunden (= 22.5 Zeitstunden). Der Gesamtumfang des Moduls beträgt bei 3 Creditpoints 90 Stunden (30 Std/ECTS). Daher stehen für die Vor- und Nachbereitung der Veranstaltung zusammen mit der Prüfungsvorbereitung 67.5 Stunden zur Verfügung.
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Empfohlene Voraussetzungen (Module):
Keine.
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Als Vorkenntnis empfohlen für Module:
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Modulverantwortung:
Studienleitung |
Dozent/innen: Studienleitung
[letzte Änderung 26.11.2024]
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Lernziele:
Nach erfolgreichem Abschluss des Moduls verfügen die Student*innen über folgende Fähigkeiten und Kompetenzen: Die Fähigkeit, die soziometrische Struktur einer Gruppe einzuschätzen. Die Fähigkeit, in Gruppen zu intervenieren – mit und ohne psychodramatischem Rollenspiel. Die Fähigkeit, einzelne psychodramatische Basistechniken in ihren Arbeitsfeldern einzusetzen – und einzuschätzen, welche Interventionen nicht angebracht sind, da ihre Handhabung weitergehende Fortbildung erfordert. Selbstbewusstsein und Selbsteinschätzung im professionellen Umfeld. Eigene Gruppenfähigkeit / soziale Kompetenz. Fallanalytische Kompetenz.
[letzte Änderung 21.11.2024]
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Inhalt:
Psychodrama ist eine Methode der Gruppenarbeit/ -therapie, die sich im Gegensatz zu auf den Einzelnen konzentrierten psychotherapeutischen Verfahren in Handlungsfeldern der Sozialen Arbeit bewährt hat und etablieren konnte. Soziometrie, die Lehre von Beziehungs-Strukturen in Gruppen und der Veränderbarkeit dieser Strukturen, ist eine Basistheorie des Psychodramas; Haupttechnik ist das Rollenspiel. Das macht die Methode weniger abhängig von Sprachverständnis und Ausdrucksfähigkeit als rein verbale Metho-den und damit geeignet auch für die Arbeit mit weniger sprachgewandten Menschen und Menschen, für die Deutsch nicht die Muttersprache ist. Das psychodramatische Rollenspiel unterscheidet sich vom pädagogischen Rollenspiel durch seine tiefenpsychologische Fundierung – und hat auch mit "Aufstellungen" nur wenig zu tun. Begründet wurde das Psychodrama im frühen 20. Jahrhundert von J.L. Moreno, einem Psychiater, der sich selbst nicht als Pädagoge sah – eher als Sozialarbeiter oder gar "Samariter". Er arbeitete mit Prostituierten, mit Flüchtlingen und anderen Randgruppen der damaligen Gesellschaft. Sein theoretisches Oeuvre ist komplex, nicht konsistent und im Kontext von Wissenschaftstheorie schwer zu fassen. Die notwendige theoretische Aufarbeitung wurde von seinen Nachfolgern geleistet; und zu den Nachfolgern im deutschsprachigen Raum gehört Prof. Ferdinand Buer, der 2023 in einem Vortrag die These von der Horizonterweiterung formuliert hat. Dieses Seminar wurde aus logistischen Gründen in zwei Blöcke aufgeteilt und beinhaltet: • Die Einführung in grundlegende Theorien und Experimente • Die Lehre der Basistechniken des Psychodramas • Selbsterfahrung in der Methode • Vertiefte Reflexion des Umgangs mit eigener emotionaler Betroffenheit in Arbeitssituationen • Konkrete Fallarbeit an Beispielen aus den Projekten und beruflichen bzw. Praktikums-erfahrungen der Studierenden • Bei Bedarf und Interesse: Psychodrama in internationalen Tätigkeitsfelder • Lektionen über "harm reduction" in Bezug auf den Einsatz psychotherapeutischer Methoden in der Sozialen Arbeit. Wir arbeiten mit Menschen und müssen als Menschen präsent sein, Empathie aufbringen und einiges aushalten. Das will gelernt sein.
[letzte Änderung 21.11.2024]
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Literatur:
https://ferdinandbuer.de/vortragstexte/ Hier findet sich auch der Vortrag zur Horizon-terweiterung. Bosselmann, R. et al., Hrsg. (1993): Variationen des Psychodramas. Verlag Christa Limmer, Meezen. Buer, F. (1999): Morenos Therapeutische Philosophie. Leske + Budrich, Opladen. Moreno, J.L. (1989): Psychodrama und Soziometrie. Edition Humanistische Psychologie, Köln. Wittinger, T., Hrsg. (2005): Handbuch Soziodrama. Die ganze Welt auf der Bühne. VS Verlag für Sozialwissenschaften, Wiesbaden. Darin: Fremd ist der Fremde nur in der Fremde von Angelika Groterath. Wittinger, T., Hrsg. (2000): Psychodrama in der Bildungsarbeit. Matthias Grünewald Ver-lag, Mainz. Bisschen was Internationales von der Dozentin: Groterath, Angelika (2003). Psychodramatisches Stressdebriefing in Gaza. Zeitschrift fuer Psychodrama und Soziometrie, 1/2003, 173–188. Groterath, Angelika (1996). Bericht über psychodramatische Arbeit in Asien. Von Ich-Illusion, Kapitalverstößen gegen das Harmonieprinzip und der Schwierigkeit, „Chay Yen Yin“ (Kuehles Herz) zu behalten. Report Psychologie, 1/96, 30–37. Groterath, Angelika (1992). Der Condor fliegt noch — eine Reise durch die Anden. PSYCHODRAMA, 1, 1992, 131–147. Im Privatbesitz der Dozentin ist eine umfangreiche Sammlung von Primär- und Sekundär-literatur zum Psychodrama. Ausleihe durch SeminarteilnehmerInnen ist möglich.
[letzte Änderung 21.11.2024]
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