Digitale Signaturen

HTW des Saarlandes - Prof. Dr.-Ing. Damian Weber - Fakultät IngWi

Thema

Digitale Signaturen

1. Nationale Gesetzeslage

In Deutschland ist am 21.05.2001 ein neues Signaturgesetz (Bundesgesetzblatt 22) in Kraft getreten, um der entsprechenden EU-Richtlinie Rechnung zu tragen. Es gibt demnach

einfache und fortgeschrittene Signaturen (z.B. mittels PGP), diese bleiben unreguliert

qualifizierte Signaturen sind fortgeschrittene Signaturen, die mit einer sicheren Signaturerstellungseinheit erstellt werden, welche sich in der alleinigen Verfügung des Inhabers befindet,

akkreditierte Signaturen sind qualifizierte Signaturen, welche ein SigG-gemäßes Akkreditierungsverfahren erfolgreich absolviert haben.

Das neue SigG stellt qualifizierte elektronische Signaturen der handschriftlichen Signatur gleich, vorbehaltlich der Umsetzung im

Zivilrecht (BGB), geplant für Herbst 2001,
Öffentlichen Recht (VwVfG, AO, SGB), geplant für Mitte 2002,
Prozeßrecht (ZPO)

Die EU-Richtlinie schreibt allerdings den 19.07.2001 als letztmöglichen Termin der Umsetzung vor (siehe RegTP-FAQ).

Prof. Rüßmann (Univ. des Saarlandes) hat Fakten zum Beweisrecht elektronischer Dokumente zusammengestellt.

2. Akkreditierung qualifizierter Signaturen

Nationale Aufsichtsbehörde: RegTP - Regulierungsbehoerde für Telekommunikation und Post .

Genehmigte Zertifizierungsstellen nach dem deutschen Signaturgesetz:

3. Verwendete kryptographische Algorithmen

Empfehlungen des BSI in Spezifikation zur Entwicklung interoperabler Verfahren und Komponenten nach SigG/SigV -- PDF-Dokument.

RSA mit Schlüssellänge n von mindestens 1024 Bit, Hashfunktionen SHA-1 bzw. RIPEMD-160 und PKCS- bzw. ISO9796-Padding,
DSA mit Schlüssellänge p von mindestens 1024 Bit und höchstens 4096 Bit. Die Länge von q beträgt in Abweichung von FIPS186-1 mindestens 160 und höchstens 320 Bit. Der DSA-Algorithmus verwendet als Hashfunktion SHA-1,
ECDSA mit Schlüssellänge von mindestens 160 Bit und höchstens 320 Bit (Ordnung der Untergruppe des erzeugenden Punktes). ECDSA kann mit den Hashfunktionen SHA-1 und RIPEMD-160 verwendet werden.

last change Nov 6, 2001